Eingefleischten Italien-Urlaubern mag diese Rubrik nichts Neues sein, aber wer sich nicht so gut mit den örtlichen Gegebenheiten auskennt, dem mögen diese Erläuterungen bei der Wahl des richtigen Restaurants vielleicht eine Hilfe sein.
Was verbirgt sich hinter Bezeichnungen wie “Osteria” und “Trattoria”, auf was muss ich achten und welche Gepflogenheiten sind üblich?
Trattoria: Die einfachste Form eines Restaurants, oft mit blanken Holztischen und einfacher, typischer Küche. Osteria: Entspricht dem, was man bei uns als Gasthof kennt - schon gepflegter mit schön eingedeckten Tischen und Stoffservietten, regionale Küche (auch z.B. Meeresküche). Ristorante: Ursprünglich die feinste Variante unter den Essgelegenheiten, hier kann die Küche auch regionsübergreifend oder gar international sein. Achtung: in den letzten Jahren haben sich die Unterschiede zwischen Trattoria, Osteria und Ristorante stark verwischt, oft nennen sich auch Lokale der Spitzengastronomie ganz bescheiden "Osteria". Pizzeria: Nur wenn im Namen des Lokals der Begriff "Pizzeria" auftaucht, gibt es auch Pizza. In Italien übrigens fast immer aus dem Holzofen und in der Regel nur abends. Rosticceria/Tavola Calda: Einfache Speiselokale, oft nur zu Mittag geöffnet; die Gerichte können auch mitgenommen werden. Bar: Hier nimmt man Caffè (Espresso), Cappuccino oder einen Aperitif zu sich, es gibt auch süße Stückchen, Toast und Sandwiches. Manche Bars bieten auch einfache Gerichte zum Mittagessen an. Lässt man sich an einem Tisch bedienen, kostet das deutlich mehr als der Konsum im Stehen an der Theke. Pasticceria: Funktioniert im wesentlichen wie eine Bar, ist jedoch gleichzeitig Konditorei.
Gepflogenheiten: Beim Betreten eines Lokales ist es üblich, sich einen Tisch zuweisen zu lassen bevor man Platz nimmt. Es ist unüblich, in Speiselokalen nur ein Getränk zu sich zu nehmen.
Speisefolge: Die richtige Speisefolge setzt sich zusammen aus Aperitivo (Aperitif) – Antipasti (Vorspeisen) – Primi Piatti (Nudelgerichte, Suppen, Risotto) – Secondi Piatti (Hauptgerichte) – Contorni (Beilagen zum Hauptgericht; wenn bei der Beschreibung des Hauptgerichts nichts erwähnt wird, müssen diese extra bestellt werden) – Dolci (Desserts) – Caffè (Espresso) – Digestivo (Grappa, Cognac etc.). Natürlich ist es nicht obligatorisch, die gesamte Speisefolge einzuhalten, man kann auch nur Vorspeise und Primo Piatto oder Primo und Secondo Piatto wählen – ganz, wie es beliebt.
Rechnung: Nur noch selten treten auf der Rechnung die Positionen “Coperto” und “Servizio” auf, das war früher in Italien üblich. Sollte man in einer Gruppe getrennte Rechnungen wünschen, am besten gleich darauf hinweisen, denn sonst kommt eine Gesamtrechnung. In Italien ist es üblich, dass man die Gesamtrechnung durch die anwesenden Personen teilt.